Besseres Wetter hätten sich die acht Wanderer, die am Morgen des 28. September am Lautenbacher Bahnhof eingetroffen waren, nicht wünschen können. Eine anspruchsvolle Tour von über 19 Kilometern, die zu den in den Wäldern um Lautenbach weit verstreuten Kunstwerken Euardo Caravatis führte, erwartete die Gruppe. Insgesamt sieben dieser mit religiösen Motiven behauenen Granitblöcke konnten während der Tour bestaunt werden. Die Wanderführerinnen Katrin Neuse und Elfe Kuntze lieferten Hintergrundwissen zum Lebensweg Caravatis und brachten den Wanderern die symbolischen Bedeutungen der Bildersprache in seinen Werken nahe. Caravati, der in der Zeit von 1902 bis 1907 in Lautenbach gelebt und in den umliegenden Steinbrüchen als Steinmetz gearbeitet hatte, war aufgrund seiner bildhauerischen Begabung von einigen Landwirten immer wieder auch mit der Gestaltung oder Renovierung von Bildstöcken und Segenstafeln für Haus und Stall beauftragt worden. Auch diese Facette seines künstlerischen Schaffens konnte unterwegs aufgezeigt werden. Zum Abschluss dieser erlebnisreichen Tour ließ die Gruppe die Eindrücke des Tages noch bei einer Einkehr im Oberkircher Bahnhof Revue passieren. Man war sich einig: Eduardo Caravatis Werke waren die überwundenen ca. 800 Höhenmeter allemal wert gewesen.