Renchen. In den Jahren 1524 – 1525 erschütterten Bauernaufstände das gesamte damals bestehende „Heilige römische Reich Deutscher Nation“. Ihren Ausgang genommen hatten sie im Südwesten, u.a. auch in Stühlingen. Die Bauern versuchten, grundlegende Menschenrechte wie die Abschaffung der Leibeigenschaft und eine von Günstlingswirtschaft unabhängige Gerichtsbarkeit durchzusetzen. Rechte also, die uns heute selbstverständlich erscheinen. Auch eine Reduktion der erdrückenden Last der Abgaben und Frondienste war ihnen wichtig. In der Ortenau wurden die Aufstände am 25. Mai 1525 durch den im damaligen Renchner Schloß vereinbarten Ortenauer bzw. Renchner Vertrag beendet. Darin sind unter anderen die o.g. Forderungen der Bauern niedergeschrieben. Dauerhaft durchsetzen konnten die Bauern sich damit jedoch nicht. Zum Gedenken an diesen Vertrag hat die Stadt Renchen eine Flagge mit Bauernkriegsmotiv gehisst. Sie wurde von Künstlern im Rahmen des Projekts „Fahnen für den Schwarzwald“ des Schwarzwaldvereins Stühlingen e.V. kreiert. Die Flaggen sollen weithin sichtbar auf die Bauernaufstände vor 500 Jahren hinzuweisen. Darüber hinaus werden die Grimmelshausenfreunde Renchen e.V. am Samstag, den 24. Mai ab 20:00 Uhr eine szenische Lesung zum Thema Bauernkrieg mit anschließendem Rundgang zum Stadtpark anbieten. Und wer noch etwas tiefer einsteigen will, kann am Donnerstag, den 27. November, ab 19:00 in der Oberkircher Mediathek den Vortrag des Nußbacher Historikers Heinz G. Huber über den Bauernkrieg in und um Oberkirch besuchen.